Mittwoch, 12. November 2008

A1GP - Geschichte

Neben interessanten Erlebnissen aus meinem Alltag und soziologisch motivierten Einträgen, möchte ich nun auch über Motorsport schreiben. Da es schon genügend Blogs gibt, die sich mit den großen Rennserien, wie Formel 1, DTM und WTCC befassen, möchte ich hier einige eher unbekannte aber dennoch sehr gute Rennserien vorstellen. Den Anfang macht heute die A1 Grand Prix Serie.

Allgemeines:

Die A1GP Serie wurde 2005 vom Scheich Maktoum Hascher Maktoum Al Maktoum gegründet in zusammenarbeit mit Tony Teixeira gegründet, der die Serie seit letztem Jahr alleine leitet. Die Idee, die hinter dem "Worldcup of Motorsport" steht, ist eine Rennserie zu etablieren, die im Winter, also in der Zeit in der die anderen Serien Pause haben, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Die Fahrer:

Das besondere an der A1GP ist, dass nicht die Fahrer für sich selbst auf die Jagt nach Punkten gehen, sondern dies stellvertretend für ihre Nationen tun. D.h. jede Nation die dort mitfährt, kann übers Jahr verschiedene Fahrer nominieren, die dann "for the pride of their nations" an den Start gehen. So sind auch schon einige in der Motorsportszene bekannte Namen mitgefahren. Z.B. Jos Verstappen (Ex-formel1-fahrer u.a. für Benneton) für die Niederlande , oder Timo Scheider (DTM Champion 2008) für Deutschland, die ich beide bei dem zweiten A1 Rennen überhaubt, auf dem Lausitzring, fahren sehen durfte.

Das Auto:

Bei der A1GP sollte es von Anfang an nur um die Fähigkeiten der Fahrer und Teams gehen, daher wurden von den beiden Seriengründern bei der Firma Lola 50 baugleiche Formelwagen in Auftrag gegeben und mit Motoren von Zytek ausgestattet. Wie man im Foto sieht, ist das Design recht schick. Lackiert werden die Autos in den Nationalfarben. Während das deutsche Auto in Schwarz - Rot - Gold gehalten ist, ist, wie im Bild zu sehen, das Niederländische beispielsweise orangefarbend. Um das Überholen zu erleichtern wurde das Auto mit einem Powerboost-Knopf ausgestattet, der viermal im Sprintrennen und achtmal im Hauptrennen ausgelöst werden kann. Dieses Auto wurde in den ersten drei Jahren nahezu unverändert eingesetzt.

Die Teams:

Im Renneinsatz werden die Fahrzeuge von mehr oder weniger erfahrenen Rennteams betreut. Diese müssen nicht zwangsläufig aus dem jeweiligen Land kommen und können auch bis zu zwei Fahrzeuge betreuen. So hat das Team, welches Deutschland in den letzten Jahren betreute, auch das Team Neuseeland unterstützt. Neben der Reperatur und den Setupeinstellungen sind die Teams auch für die Boxenstopps zuständig, die auch sportlichen Charackter haben. So müssen die Mechaniker in der Box warten, bis das Auto steht und müssen dann mit den Reifen in der Hand zum Fahrzeug sprinten. Pro Rad ist nur ein Mechaniker im Einsatz. Sollte mal was schiefgehen, z.B. eine Radmutter klemmen, muss dieser slebst zurück in die Box laufen und sich um Ersatz kümmen.

Die Sieger der letzten Jahre:

Im ersten Jahr wurde die Serie vom Team Frankreich dominiert als Fahrer waren Nicolas Lapierre und Alexandre Prémat im Einsatz. Letzterer hat in diesem Jahr beispielsweise die Europäische Lemans Series gewonnen.
Die Saison 2006/07 hat dann Deutschland gewonnen. Neben Christian Vitoris hat vor allem Nicolas Hülkenberg einige beidruckende Rennen gezeigt.
Schließlich hat in der letzten Saison die Schweiz den Titel geholt. Es hat sich gezeigt dass der Einsatz eines einzigen Fahres über das Jahr eine sehr erfolgreiche Lösung sein kann. Alle Rennen wurden von Neel Jani bestritten.

Ich freue mich sehr auf die neue Saison. (Auch wenn schon zwei Rennen vorbei sind. Die aktuelle Saison hat einige Neuerungen mit sich gebracht unter anderem ein neues Auto von Ferrari. Dazu folgt bald ein eigener Eintrag. Dies soll als Einleitung genügen. Vielleicht hatt ja der ein oder andere Lust bekommen sich mal ein Rennen anzusehen. Die Termine dazu werde ich hier dann rechtzeitig veröffentlichen. Im Fernsehen werden die Rennen auf Premiere übertragen, aber es gibt einen sehr guten Livestream auf der Homepage der Serie.

Foto: Hans Vink

Donnerstag, 6. November 2008

„Forschungsvorhaben – Theorie der Gesellschaft. Laufzeit – 30 Jahre. Kosten – keine.“


...so hat Niklas Luhmann das Ziel seiner Arbeit in den 60er Jahren beschrieben. Auf den Tag genau vor 10 Jahren ist er gestorben. Wie viele von euch, so habe ich damals noch nichts von ihm gewusst und auch nicht, dass dieser Mann meinen Blick auf die Welt so verändern würde. Menschlich war er wohl etwas misantrophisch. Er ist angeblich nie mit einem seinen Kollegen abends ein Bier trinken gegangen. Wenn er danach gefragt wurde, antwortete er immer."Ich kann nicht, ich lese Hölderlin." Auch soll er nur zwei richtige Freunde gehabt haben.

Nun muss ich sagen, dass er als Mensch für mich eigentlich nie eine Rolle gespielt hatte, ich kannte ihn ja nicht einmal persönlich. Es war eher die Funktion, die er für meine intellektuelle Ausbildung über das von ihm gewählte Kommunikationsmedium (Bücher) ausübte, die eine tiefgreifende Wirkung auf mich hatte. Ich habe zwar nur einen Bruchteil seiner 53 Bücher und unzähligen Aufsätze gelesen, dennoch frage ich mich jedesmal, wenn ich mich einem neuen Thema nähere: "Was hat Luhmanns Systhemtheorie dazu zu sagen?" Mir ist sehr wohl bewusst, dass man viele Aspekte eines Phänomens übersieht, wenn man den Menschen zur reinen Umwelt des Gesellschaftssystems und dessen Teilsysteme degradiert. Aber die Sichtweise, Kommunikationen zu dem Grundelement jedes Systems zu machen, hat den Vorteil erkennen zu können, dass Systeme eben nur die ihnen immanente Funktion erfüllen können. So kann man aktuell verstehen, warum die Probleme des Wirtschafts- und Finanzsystems nur mit der Logik eben dieses Systems erklärbar und auch lösbar sind.

Ein weiterer Vorteil der Theorie der funktional ausdifferenzierten Gesellschaft ist, dass man durch deren abstrakte Beschreibung der Realität dem Problem der Werturteilsfreiheit ein Stück weit entgehen kann. Die Gefahr sich in Alltagswissen zu verfangen ist ein wenig verringert.

Die Welt hat heute einen sehr schönen Artikel zum Todestag Luhmanns veröffentlicht, den ich nur empfehlen kann. Der Titel "Luhmann lesen ist wie Techno hören.", bezieht sich auf die Tatsache, dass sich bei Luhmann wie beim Techno vieles wiederholt, dass man auch Seitenweise unaufmerksam lesen kann und trotzdem noch alles versteht. Der Titel meines Blogs wiederum bezieht sich auf den Shop eines Blogs den ich regelmäßig lese. Dort gibt es nämlich ein T-Shirt mit dem Titeltext als Aufdruck zu bestellen. Auf der Rückseite steht dann: powered by Luhmann.

Offensichtlich trifft das auch ein bisschen auf mich zu. .... powered by Luhmann.
 
Sev Trek - die Deutsche Version
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